Was steckt hinter „Village Garden“?
Hinter diesem Firmennamen steht das Ehepaar Wolfgang Schulte und Gudrun Hartelt aus Dersum. Angefangen hat alles im Jahr 2011. Das Paar, das zusammen 5 Kinder groß zieht, wollte sich mit Lebensmitteln selbst versorgen. „Gerade wenn man Kinder hat, möchte man diese gesund ernähren. Bei dem, was wir selber anbauen, wissen wir, was drin ist.“ So Frau Hartelt. Los ging es dann mit 6 Reihen Kartoffeln mit je 7 m Länge.
Wolfgang Schulte ist gelernter Landwirt und Maschinenbaumechaniker. Zur Zeit ist er noch LKW-Fahrer und führt seinen Bauernhof noch nebenbei. | |
Gudrun Hartelt ist ausgebildete Landwirtschaftlich technische Assistentin. Sie arbeitet zugleich als Hausfrau und Landwirtin. |
Wolfgang Schulte: „Das mit den Kartoffeln klappte schon ganz gut. Wir haben so viel geerntet, dass wir die Erlöse wieder in unser Unternehmen stecken konnten.“ Ein Problem musste jedoch gelöst werden. Die Krautfäule. Schulte: „Wir wollten gegen die Krautfäule auf keinen Fall die chemische Keule einsetzten und haben lange überlegt, was wir tun können. Dann kam uns die Idee. Wir müssen früher anfangen.“ Gesagt getan. Im nächsten Jahr wurde der Pflanzzeitpunkt um sechs Wochen nach vorne gelegt. Die Kartoffelfurchen liegen dabei tiefer, als der übrige Ackerboden, so dass die zarten Pflanzen, wenn sie unter einer Folie verschwinden, nicht mit ihren Blättern die Folie berühren. Der Plan ging auf und seitdem gibt es bei den Jungbauern von „Village Garden“ schon die ersten Frühkartoffeln, wenn bei herkömmlichen Landwirten noch gar nicht an eine Kartoffelernte zu denken ist.
Die Geburtsstunde von „Village Garden“
Nach und nach kam dann die eine und die andere Gemüsesorte hinzu. Getestet wurde immer zuerst auf einem kleinen Testacker direkt am Wohnhaus. | |
Die beiden Jungbauern fanden immer mehr Geschmack daran, neue Gemüsesorten auszuprobieren. Immer mit dem Ziel der biologischen Anbauweise. Dabei wurde und wird immer zuerst auf dem Testacker direkt am Wohnhaus geprobt. Was sich dort bewährt, kommt dann im größeren Stiel auf das „richtige“ Feld. Fruchtfolgen, Nachbarpflanzen, natürliche Fressfeinde. Alles wird probiert. Auch, wie man sich die schwere Arbeit erleichtern kann. Dem Tüftler Wolfgang Schulte ist schon die eine oder andere gute Idee auf seinem Truck gekommen. Wieder daheim bespricht er dann seine Visionen mit seiner Frau. Dann werden die Ideen in die 'Tat umgesetzt. Dabei hilft ihm natürlich seine Erfahrung und seine sehr guten Kenntnisse als Maschinenbaumechaniker. Herausgekommen sind spezielle Pflanzmaschinen und auch ein Mehrzweckanhänger, auf den er besonders stolz ist. Schulte: „Die herkömmlichen Maschinen sind einfach zu groß und zu teuer. Wir brauchen kleine und preiswerte Maschinen, die uns die Arbeit erleichtern und durch die am Ende nach der Ernte auch noch Geld überbleibt.“
Auf seinem Truck hat Wolfgang Schulte viel Zeit zum Nachdenken. Fast alle Maschinen auf seinem Hof hat er selbst entwickelt und gebaut. | |
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Inzwischen wird so viel Gemüse produziert, dass genug zum Verkaufen übrig bleibt. Gudrun Hartelt: „Wir haben uns gedacht, wenn wir uns gern möglichst selbst versorgen wollen, würden dies bestimmt auch andere junge Familien oder ältere Menschen tun. Aber diese haben vielleicht nicht genügend Zeit oder Fachwissen, um selbst Gemüse anzubauen.“ Geboren war die Idee von „Village Garden“. „Unsere Felder sind für unsere Kunden wie ein eigener Garten. Nur viel größer.“ ergänzt Wolfgang Schulte. Die Kunden kommen dann direkt zum Feld und können dort entweder bereits geerntetes Gemüse direkt mitnehmen oder sie ernten das Gemüse selbst. Frischer geht es nicht.
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Große Produktvielfalt sorgt für Abwechslung
Inzwischen wird von Village Garden eine große Produktvielfalt angeboten. Schließlich will man ja nicht jeden Tag das gleiche essen. Neben Kartoffeln werden Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, roter und weißer Kohlrabi, Kopfsalat, roter Eichblattsalat, Zuckermais, Popcornmais, Porree, Spitzkohl, Blumenkohl, Romanesco, Eisbergsalat, Rosenkohl, Chinakohl, Bohnen, Grünkohl und Möhren ca. im 3-Wochen-Rhythmus angepflanzt.